
Die 10 heißesten E-Commerce Trends 2022
Experten gehen davon aus, dass der Umsatz im E-Commerce in den USA im Jahr 2022 erstmals die 1000 Milliarden US-Dollar erreichen wird! Eine unglaubliche Zahl. (DCKAP, 2021)
Es ist keine Neuigkeit, dass dem Online-Handel ein immer größerer Anteil am gesamten Verkaufsvolumen zukommt. Aufgrund der Covid-19 Pandemie hat der E-Commerce nochmal extrem an Fahrt aufgenommen hat.
Mittlerweile gehen zwar mit dem Abflauen der Pandemie auch die Wachstumsraten ein wenig zurück. Dennoch ist und bleibt das Thema Online-Shopping enorm bedeutend.
Daher haben wir uns die 10 heißesten E-Commerce Trends für 2022 genauer angeschaut und zur besseren Übersicht in drei Kategorien aufgeteilt.
A. Kundenbindung durch die richtige Ansprache
B. Unterschiedliche Shopping- und Bezahlmöglichkeiten für eine gute Customer Experience
C. Kaufanreize durch visuelle Unterstützung und weitere Themen
A. Kundenbindung durch die richtige Ansprache
Das Ziel jedes Online-Händlers ist es, die User, die seine Website besuchen, zu Kunden zu machen und langfristig zu binden. Welche Möglichkeiten gibt es hierfür?
1. Wie Erstkäufer zu langfristigen Kunden werden
Welche Möglichkeiten gibt es, um Erstkäufer langfristig zu binden? Eine Frage, die für jeden Online-Retailer eine enorme Bedeutung hat.
Eine Option hierfür ist die direkte, auf den Erstkäufer abgestimmte, textliche Ansprache beim erstmaligen Besuch eines Online-Shops.
Dies ist machbar mit personalisierten Inhalten, die auf Basis von Datenquellen mittels der Software zur automatisierten Generierung von Texten und Produktbeschreibungen erstellt werden.

Die Auswahl an Produkten im Internet ist für Kunden nahezu unendlich. Entsprechend groß ist die Konkurrenz zwischen den Händlern untereinander. So braucht es eine Strategie, um Erstkäufer zu langfristigen Kunden zu machen.
Die unglaubliche Vielzahl an Anbietern und Angeboten verführt Käufer dazu, von einem Händler zum nächsten zu springen. Daher müssen E-Commerce-Händler alles dafür tun, eine nachhaltige Beziehung zu den Käufern aufzubauen.
Neben der gezielten Ansprache von Erstkäufern, ist die Personalisierung im E-Commerce ein nicht mehr wegzudenkendes Gebiet.
2. Die Neuheit unter den Möglichkeiten der E-Commerce Personalisierung
Im E-Commerce existiert eine ganze Vielzahl an Möglichkeiten der Personalisierung, die dem Online-Handel Chancen und Vorteile bieten.
So besteht etwa die Option, Schuhe nach eigenem Gusto einfärben zu lassen oder den Duft eines Parfüms selbst zu kreieren. Wirklich neu ist das aber nicht.
Neu ist, dass mittlerweile der Content auf den jeweiligen Seitenbesucher individuell angepasst angezeigt werden kann.
Das geht über die AX Semantics E-Commerce Suite. Mit ihrer Hilfe wird auf den Nutzer zugeschnittener Content, wie beispielsweise Produktbeschreibungen, ausspielt.
Abhängig davon, ob der Shop-Besucher zum ersten Mal die Seite besucht oder bereits ein Produkt in den Warenkorb gelegt hat, werden für ein und dasselbe Produkt unterschiedliche Texte angezeigt.
Dabei werden ausschließlich First-Party Echtzeit-Nutzerdaten verwendet, wodurch alle Richtlinien gemäß DSVGO und CCPA eingehalten werden.
Eine individuellere Ansprache kann sich ein Kunde kaum wünschen!

Konsumenten möchten mit individuell auf sie zugeschnittenen Informationen bespielt werden. Fühlt sich der Käufer persönlich abgeholt, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs deutlich. (McKinsey, 2021) Die Personalisierung des Online-Einkaufserlebnisses eines Kunden ist der Schlüssel zu dessen Zufriedenheit.
B. Unterschiedliche Shopping- und Bezahlmöglichkeiten für eine gute Customer Experience
Online einzukaufen ist mittlerweile für die meisten Menschen eine gängige Shopping-Methode. Hierfür wird aber nicht mehr nur der Computer benutzt.
Gleichzeitig spielen die zahlreichen Bezahlmöglichkeiten, die online zur Verfügung stehen, für den Konsumenten eine immer größere Rolle.
Im folgenden Abschnitt werden verschiedene Shopping- und Bezahlmöglichkeiten genauer vorgestellt.
1. Bequemes Einkaufen von überall mit Mobile Shopping
Shopping mit mobilen Geräten wie Smartphones, der sogenannte M-Commerce, nimmt einen immer größeren Anteil im Online-Handel ein.
In den USA kaufen 4 von 5 Kunden online ein. Davon nutzt mehr als die Hälfte das Smartphone dafür. Auch in Europa verwenden schon 55% der Verbraucher ihr Handy zum Einkaufen. (Webscoot.io, 2021)
Dieser Trend wurde befeuert durch die Vielzahl von mobilen Zahlungsintegrationen, die das mobile Shoppen deutlich vereinfachen. Der Online-Händler, der noch keine mobile Shopping-Möglichkeit anbietet, muss das also schleunigst ändern.
Wer seinen Online-Shop oder Newsletter noch nicht mobilfreundlich gestaltet hat, muss diesen Schritt mit Hinblick auf die zunehmende Bedeutung des M-Commerce zuerst angehen. Denn Mobile Shopping ist bereits heute mehr als ein Trend und der Online-Händler, der hier nicht mitzieht, wird definitiv von der Konkurrenz abgehängt werden.
2. Einkaufen per Sprachbefehl: Voice Shopping
Noch bei weitem nicht so gängig wie das Mobile Shopping ist das Voice Shopping.
Voice-Assistenten wie “Okay Google”, Amazons “Alexa” und Apples “Siri” sind mittlerweile jedem ein Begriff. Sie spielen Songs ab oder geben die aktuellsten Nachrichten wieder.
Zukünftig wird über diese Geräte auch das Einkaufen von Produkten eine größere Rolle spielen.
Beim Thema Voice Shopping sind noch viele Hürden zu nehmen. Der Online-Retailer, der sein Business auch in der Zukunft gut aufgestellt wissen will, darf diesen Trend dennoch nicht unterschätzen.
Kurzfristige, schnelle und freihändige Einkäufe werden durch die Möglichkeit, Produkte über intelligente Lautsprecher zu bestellen, enorm erleichtert.
Allerdings sind dabei keine visuellen Elemente zur Unterstützung verfügbar. So bleiben die Kunden, die diese bequeme sprachgesteuerte Variante des Einkaufens nutzen, wohl zunächst bei erklärungsarmen Produkten wie Lebensmittel und Haushaltswaren.
Die Entwicklungsarbeit verschiedene Sprachen, Akzente und Kundenverhalten betreffend steht noch aus.
Dennoch ist das Voice Shopping ein Trend, der in naher Zukunft nicht wegzudenken sein wird.
3. Kundenbindung durch vielfältige Payment-Optionen
Wenn der Bezahlprozess kompliziert oder unübersichtlich ist, besteht die Gefahr, dass eigentlich überzeugte Käufer doch noch abspringen.
Um dies zu vermeiden und ihre Kunden zu binden, müssen Online-Händler vielfältige Bezahlmöglichkeiten anbieten.
Wichtig zu wissen ist dabei, wo sich die Käuferschaft befindet. In Deutschland wird immer noch überwiegend per Überweisung nach Kauf auf Rechnung bezahlt, gefolgt vom Bezahlservice PayPal auf Platz 2. In Asien hingegen sind AliPay und WeChatPay Spitzenreiter bei den Bezahlsystemen. ApplePay wiederum ist in den USA ganz vorne mit dabei.
Online-Shops sollten sich also genau überlegen, wo sie agieren und welche Bezahlmöglichkeiten sie anbieten.
Die Welt wird immer globaler und der Online-Kauf spielt sicherlich dauerhaft eine feste Rolle in unser aller Leben. Daher sollten sich E-Commerce-Händler ständig auf dem Laufenden halten, was Zahlungsoptionen, sowie Anforderungen der Kunden an die Bezahlmöglichkeiten angeht.
4. Verbesserte Customer Experience durch Social Commerce - Shopping via Social Media
Nicht nur WIE man bezahlt, sondern auch WO, spielt für die Kunden eine wichtige Rolle hinsichtlich der Customer Experience.
Hierbei nimmt Social Commerce, also das Einkaufen direkt über eine Social-Media-Plattform, als Form des Online-Shoppings zu.
Rund 74% der User verlassen sich bei ihren Kaufentscheidungen auf die sozialen Medien. (Webscoot, 2021) Ein großer Prozentsatz von ihnen wiederum würde gerne direkt bei der Social-Media-Plattform kaufen, auf der sie gerade unterwegs sind.
Instagram ist hierbei Vorreiter. Bei Instagram Shopping wurden die Besucher bisher bei Kaufwunsch auf eine E-Commerce-Website weitergeleitet. Mit dem Instagram Checkout können die Kaufinteressenten jetzt direkt auf Instagram bezahlen, ohne auf eine andere Seite weitergeleitet zu werden. Das birgt ein enormes Potential angesichts der Tatsache, dass mehr als 500 Millionen Menschen die Plattform täglich nutzen.

Neben dem Instagram-Checkout verdeutlichen auch die Facebook-Shops und die Integration von Shopify bei TikTok, dass sich die sozialen Medien zu Vertriebskanälen wandeln, die keinesweg unterschätzt werden sollten.
Denn bekanntermaßen ist auch das Influencer-Marketing nicht mehr nur ein Trend, sondern mittlerweile ein fester Bestandteil des Marketing. Gerade über Plattformen wie TikTok und Instagram erzeugen Influencer eine große Reichweite. Dabei animieren sie ihre Follower zu Käufen, der von ihnen gezeigten Produkte.
C. Kaufanreize durch visuelle Unterstützung und weitere Themen
Gerade online ist es wichtig, Produkte gut zu präsentieren. Schließlich können sie nicht physisch vom potentiellen Käufer angefasst und genauer betrachtet werden. Um dennoch ein positives Produkterlebnis zu schaffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Diese sowie zwei weitere wichtige E-Commerce Trends, werden im folgenden Abschnitt genauer beleuchtet.
1. Höhere Kaufwahrscheinlichkeit durch Visual Commerce
Kunden wollen sehen, was sie kaufen.Dabei wandelt sich der Trend vom schlichten Produktfoto hin zu interaktiven Inhalten wie drehbare 360-Grad-Bilder und Videos. So werden dem potentiellen Käufer tiefere Einblicke ins Produkt gewährt und die Wahrscheinlichkeit eines Kaufes steigt.
Ohne visuelle Unterstützung ist es nahezu unmöglich, Interesse für ein Produkt zu wecken.
Die nächste Stufe ist dann Augmented Reality.
2. Besseres Produkterlebnis mittels Augmented Reality (AR)
Der Online-Handel hat gerade in den letzten beiden Jahren an Fahrt aufgenommen hat. Es gibt jedoch immer noch genug Menschen, die ein Produkt lieber im stationären Handel erwerben. Dort können sie es von allen Seiten betrachten, anfassen oder anprobieren.
Dazu kommt, dass es zahlreiche Retouren und erneut gestartete Bestellprozesse gibt. Etwa, weil die bestellte Größe nicht gepasst hat oder die Farbe doch anders war, als am Bildschirm ersichtlich.
Ändern lässt sich das Ganze, indem Händler neben klassischen Abbildungen auf Augmented Reality (AR) setzen. Diese Technologie ermöglicht dem Kunden eine Visualisierung der im Shop angebotenen Produkte, indem sie sozusagen in dessen Leben integriert werden. So bietet sich dem Kunden eine ebenso gute CX, wie im stationären Handel.
AR kommt etwa im Möbelhandel bereits erfolgreich zum Einsatz. Hierfür ist die APP IKEA Place ein gutes Beispiel. Mithilfe der App richtet der Möbelhändler die Wohnungen seiner Kunden virtuell ein.
Ein weiteres Beispiel ist Mister Spex, ein Online-Brillen-Shop, bei dem eine virtuelle Anprobe der verfügbaren Modelle möglich ist.

Im Bereich AR ist noch viel Luft nach oben. Damit sie nicht nur eine Spielerei bleibt, muss sie Händler und Kunden, einen echten Mehrwert bringen.
Es ist aber davon auszugehen, dass in Zukunft die Anwendungsfelder und Möglichkeiten von AR zunehmen und auch dem E-Commerce einen erweiterten Nutzen generieren.
3. Mehr Flexibilität und Kontrolle für Händler durch Headless E-Commerce
Das Hauptmerkmal von Headless E-Commerce ist, dass Backend und Frontend technisch voneinander getrennt sind. Damit beide Seiten trotz ihrer technischen Unabhängigkeit funktionieren, kommunizieren sie miteinander. Dies geschieht mittels Schnittstellen (APIs), die die einzelnen Komponenten miteinander verbinden.
Der große Vorteil von Headless E-Commerce ist die gebotene Flexibilität, mit der Händler mehr Kontrolle über ihre UX und UI ihrer Website haben. Das Frontend ist so gestaltbar, dass eine reibungslose Customer Journey und zufriedene Kunden garantiert sind.
Normalerweise funktionieren E-Commerce-Plattformen so, dass Frontend und Backend fest miteinander verknüpft sind. Änderungen im Backend lösen also direkte Veränderungen im Frontend aus. Der Nachteil für Online-Händler ist, dass sie so an die Funktionalität und technischen Vorgaben der Software-Hersteller gebunden sind.
Headless Commerce löst dieses Problem.
4. Kundenüberzeugung durch das Thema Nachhaltigkeit
Mit dem Thema Nachhaltigkeit schaffen Unternehmen es, die zunehmend auf Umweltverträglichkeit achtende Käuferschaft zu binden.
Nachhaltigkeit ist spätestens seit Fridays for Future ein fest in der Öffentlichkeit verankertes Thema. Vor allem bei der jüngeren Generation steht sie nicht zur Disposition.
Daher sollten Online-Händler dem Thema Nachhaltigkeit gegenüber aufgeschlossen sein und es als Chance sehen, sich von anderen abzugrenzen.
Laut einer Umfrage würden 75% der Befragten gerne auf zusätzliche Verpackungen verzichten. 32% würden mehr für ein Produkt bezahlen, wenn es wirklich nachhaltig hergestellt wurde. Ökologisches Konsumverhalten ist also auf dem Vormarsch.
Nachhaltige Produkte, schnell abbaubare Verpackungen oder wiederverwertbare Materialien sind Möglichkeiten für Unternehmen, sich in diesem Gebiet zu positionieren.
Was ist deine Meinung?
Sicherlich gibt es neben den genannten 10 E-Commerce Trends für 2022 noch weitere Entwicklungen, die Beachtung verdient haben.
All diese Trend haben jedoch eins gemeinsam: Ihr Ziel ist es, dem Kunden den vollen Service über die Customer Journey hinweg zu bieten und ein positives Einkaufserlebnis zu garantieren.
Quellen:
DCKAP (2021): E-Commerce Trens in 2022 to watch out, Quelle https://www.dckap.com/blog/8-ecommerce-trends-in-2022/, Zugriff: 08.12.2021
McKinsey (2021): https://www.mckinsey.com/industries/retail/our-insights/personalizing-the-customer-experience-driving-differentiation-in-retail, Zugriff: 08.12.2021
Webscoot (2021): https://webscoot.io/blog/ecommerce-trends-2022/, Zugriff: 08.12.2021
Ionos (2021): https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/verkaufen-im-internet/die-besten-paypal-alternativen/, Zugriff: 08.12.2021
Oberlo (2021): https://www.oberlo.de/blog/instagram-shopping-guide, Zugriff: 08.12.2021
Nosto (2021): https://www.nosto.com/blog/10-stats-consumers-sustainability-retail/, Zugriff: 08.12.2021