Olaf Deininger, der Wirtschaftsjounalist und Digitalexperte spricht im Interview über eine umfassende und aktuelle Bestandsaufnahme zum Thema „Automated Journalism“. Die Antworten recherchierte Deininger unter anderem für das Fachmagazin meedia.
Sie haben in den letzten Monaten intensiv zum Thema Roboterjournalismus recherchiert. Was hat Sie an der Technologie begeistert?
Es sind eigentlich drei Bereiche.
- Erstens: Auf Basis von Daten lassen sich neue und innovative inhaltliche, redaktionelle und journalistische Formate schaffen, die sich automatisch oder teilweise automatisch selbst generieren. Damit entsteht eine Fülle neuer Möglichkeiten, wie wir Nachrichten, Nutzwerte und Services schaffen und ausliefern können. Wir können außerdem Inhalte viel besser und anschaulicher visualisieren, als dies in der Vergangenheit möglich war. Und: Durch neuartige Kombinationen von Inhalten entstehen neue Mehrwerte. Zusammengefasst: Neue kreative journalistische Möglichkeiten, etwa durch erweiterte Kontextualisierungen der durch KI generieren Inhalte.
- Zweitens: Wir können mit diesen neuen Möglichkeiten Redakteure und Journalisten von einfachen oder sich wiederholenden Tätigkeiten – wie etwa Zahlen von Corona-Infizierten zusammenzuzählen – befreien und schaffen somit Ressourcen, um das zu tun, was wirklich Journalismus bedeutet: Recherchieren, mit Menschen sprechen, Hintergründe ausleuchten.
- Und drittens: Diese neuen Anwendungen haben ihren Kostenschwerpunkt in der Entwicklungsphase. Der laufende Betrieb kostet dann kaum noch etwas. Häufig lässt sich die entwickelte Technologie auch skalieren, so dass sie auch auf andere Anwendungen angewendet werden kann. Dann sinken auch die Initialkosten.
Kommt die Entlassungswelle, wenn die Roboter kommen?
Warum zögern Redaktionen bei der Einführung des Roboterjournalisten?
Ist das im Ausland vergleichbar?
Was wäre Ihr Rat an Redaktionen?
Wie verändert „Automated Journalism“ Journalismus und Medien insgesamt?
Was sind die künftigen Erfolgsfaktoren von digitalen Medienangeboten?
Relevanz in der Zielgruppe, oder einfacher gesagt, beim Leser und beim Nutzer. Und ich habe die Hoffnung, dass diese beschriebenen neuen technologischen Möglichkeiten auch stärker die neuen Erwartungen speziell der jungen Menschen an Medien erfüllen. Denn jeder Redakteur muss sich heute fragen, ob der Fokus auf gut recherchierte Nachrichten wirklich noch ausreicht, oder ob künftig etwa intelligente Dossiers, die sich aus vielschichtigen und multiperspektivischen Informationsnetzwerken speisen an Bedeutung gewinnen.
Olaf Deininger Der Wirtschaftsjournalist und Digitalexperte blickt auf eine langjährige Erfahrung in leitenden Positionen zurück, unter anderem als Chefredakteur von „handwerk magazin“ (2014 bis 2019) und dem Fachportal „agrarheute.com„, als Entwicklungsleiter beim Deutschen Landwirtschaftsverlag, Chefredakteur beim Deutschen Sparkassenverlag in Stuttgart und Entwicklungsleiter bei der Internetagentur PopNet. Olaf Deininger publizierte Strategie-Studien und Marktüberblicke zur Medienentwicklung, zu Business-Software und IT-Lösungen.
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